4. Saatgutbörse
21.2.2016, Schwanenburg Hannover
Schwertbohnen, Teefenchel, glatte Petersilie, Perilla, Gewürztagetes -es gibt eine unglaubliche Vielfalt in der Gemüse-und Kräuterwelt, die darauf wartet, entdeckt, angebaut und erhalten zu werden.
Im Handel ist vieles nicht zu bekommen, aber hier:
Saatgut von Tomaten und Chilis in allen Formen, Farben und Schärfegraden, von Erbsen, Salaten, Bohnen und ausgefallene Kräuter -die große Vielfalt an Gemüse für’s Beet und für den Topf sowieInformationen zum Anbau und Erhalt. Rechtzeitig vor Beginn der neuen Gartensaison laden wir Haus-, Klein-undBlumentopfgärtnerInnen ein und bieten einen Markt mit Saatgut von alten, samenfesten Gemüsesorten.
So startete die Einladung zu der 4. Saatgutbörse in der Schwanenburg in Hannover. Grund genug, sich das vor Ort anzuschauen. Und das Angebot war reichhaltig: BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) und der „Vermehrungsgarten Hannover“ präsentierten eine so grosse Auswahl an Saatgut, das von der kompetenten Beratung an allen Ständen viel Gebrauch gemacht werden musste. Eine Auswahl an Tomaten hier, Zucchinis da und – wie soll man da
nicht zugreifen – Pop-Mais! Die Tasche füllte sich für kleines Geld. Denn das Saatgut wird zu einer Schutzgebühr angeboten – alles zum gleichen Preis, handverlesen, eingetütet und gut beschriftet. Hinter den Initiativen stecken Menschen, die sich um den Erhalt von Nutzpflanzen kümmern und in eigenen Gärten Saatgut produzieren.
(Rechts im Bild: Marco Schmale, Kornelia Stock und Heidemarie Lidek vom Vermehrungsgarten Hannover)
Ganz nebenbei bietet Marco Schmale auch Baumschnitt-Seminare für Kleingärtner an, im März 2016 wird er so sein Fachwissen in der Vereinigten Steintormasch weitergeben.
Der BUND geht einen Schritt weiter und kümmert sich neben Saatgut auch um die Bodenkultivierung und Kompostierung. Besonderes Augenmerk liegt dabei nicht nur auf der traditionellen Kompostierung, sondern auf der immer bekannter werdenden „Terra Preta – Technik“. Im persönlichen Gespräch und mit Info-Material konnte man sich hier einen interessanten Überblick verschaffen.
(Bild unten: vlnr. Jana Lübbert, Dietrich Wohlatz, Sibylle Maurer-Wohlatz, Lena Bünck vom BUND)
Der „Internationale StadtteilGärten Hannover e.V.“ rundet das Bild der Gartenidylle ab. Hier geht es besonders um die Sozialen Aspekte – so sind die bisher gegründeten sechs Gemeinschaftsgärten in Hannover „Orte der Begegnung“ in denen gemeinsam gegärtnert, Gemüse an und Vorurteile abgebaut werden können. Hier hat also nicht jeder seinen eigenen Garten, sondern alle arbeiten an einem gemeinsamen Garten. Hier sei Platz für kulturelle Veranstaltungen und Bildungsangebote wie internationale Jugendworkcamps oder „Kultur vor meiner Tür“, so der Ansprechpartner Eberhard Irion (Bild unten), der auch das Gartennetzwerk Hannover präsentiert. In diesem Netzwerk sind fast 30 Gemeinschaftsgärten vertreten, auch der Bezirksverband der Kleingärtner.
Spannend war das zwei Imker aus Hannover ihre Produkte präsentierten. Helmut Reusch aus der Kleingartenkolonie „Lindener Alpen“, der auch Veranstaltungen für Interessierte und Einsteiger macht, sowie die Stadtimkerei Familie Ahmad-Bach die der eine oder andere vom Markt in Linden kennt.
Daneben gab es natürlich Kartoffeln (die gute Linda), selbstgemachte Marmeladen und zur Stärkung zwischendurch selbst gebackenen Kuchen.
Alles in allem eine sehr interessante Veranstaltung die trotz des bescheidenen Wetters viele Besucher angelockt hat.
Hinter den einzelnen Projekten steckt viel mehr als hier vorgestellt wurde. Ein Blick auf die einzelnen Internet-Präsenzen oder der persönliche Kontakt zu diesen Organisationen lohnt sich.
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Kontakt zu den einzelnen Anbietern:
BUND – www.bund-hannover.de
Vermehrungsgarten – www.vermehrungsgarten.de
Internationale StadtteilGärten Hannover e.V. – www.isghannover.de
Stadtimkerei Familie Ahmad-Bach – aischabach@yahoo.de
Imkerei „Die Schwärmerei“ Helmut Reusch – helmut.reusch@gmx.de